Kleine Zeitung Reisezeit: Nepal – Im Schatten der Riesen
Schneefeld oder Schotterweg? Die Entscheidung fällt nicht schwer. Statt eines längeren Abstiegs über den Serpentinenpfad wird es ein kurzes Hinunterrutschen über das kleine Gletscherfeld. Der Regenschutz des Rucksackes erweist sich als perfekter „Schlitten“. Die Passhöhe, auf der man gerade noch gestanden hat, schrumpft schnell. Die Höhenanzeige auf der Uhr fällt das erste Mal seit dreieinhalb Stunden unter 5000 Meter. Hinter uns lieget der 5125 Meter hohe Larkya Pass – und eine kurze Nacht in dünner, kalter Luft. Im Licht der Stirnlampen ging es die ersten Höhenstufen über die Moränenwälle des Gletschers hinauf. Mit der aufgehenden Sonne weitet sich auch das Gelände. Nein, die Höhe sieht man ihm nicht an. Die verschneite Bergflanke, an der wir seit einer Stunden entlangwandern, könnte auch in den Westalpen stehen und dreitausend Meter niedriger sein. Aber man spürt sie, die Höhe.