Andere Länder, andere Sitten: internationale Silvesterbräuche
Mit Bleigießen, geselligem Raclette-Essen, „Dinner-for-one-Gucken“ und Böllerschießen feiert man hier zu Lande den Jahreswechsel. Wir haben unsere Local Guides und Partner in verschiedenen Destinationen befragt, mit welchen Sitten und Bräuchen sie in ihren Heimatländern das alte Jahr verabschieden und das neue begrüßen. Dabei haben wir viel Spannendes erfahren.
Zu den internationalen Silversterbräuchen
Madeira: 12 Rosinen, ein spektakuläres Feuerwerk und zum Schluss heiße Hühnersuppe
Ob auf den Azoren oder auf Madeira, auf den portugiesischen Inseln spielen kleine Rosinen an Silvestereine große Rolle. Ein Dutzend davon sollen zu Mitternacht nacheinander gegessen werden – bei jeder Weinbeere darf man sich etwas fürs neue Jahr wünschen.
„Zum Rosinen-Essen sollte man die Bucht von Funchal wählen – sie bildet eine großartige Kulisse für das beeindruckende Silvester-Feuerwerk auf Madeira, das schon zweimal im Guinnessbuch der Rekorde stand“, empfiehlt Christa, unsere langjährige Madeira-Partnerin Christa. „Viele Einheimische, aber auch Portugiesinnen und Portugiesen vom Festland lassen sich dieses Spektakel nicht entgehen und kommen dafür extra jedes Jahr, teils aus dem Ausland zurück in ihre Heimat. Vielleicht kommen sie aber auch, um sich die köstliche Hühnersuppe, „Canja“, nicht entgehen zu lassen, die es im Anschluss an das Feuerwerk immer gibt?“
Unser Reisetipp:
Wer mehr über Silvester-Bräuche auf Madeira erfahren möchte, kann Christa persönlich fragen: Sie ist die Gastgeberin in der für Nachhaltigkeit mehrfach ausgezeichneten Künstlerherberge „Quinta dos Artistas“. Es ist das landestypische Quartier der Weltweitwandern-Gäste während der ein- oder zweiwöchigen Wander-Erlebnisreise „Madeira à la Christa“, bei der es auf landschaftlich reizvollen Pfaden zu Christas Lieblingsplätzen der Insel geht.
Alle unsere Madeira-Reisen gibt es hier.
Weltweitwandern-Medien-Tipp:
Madeira-Expertin Christa und Weltweitwandern-Gründer Christian Hlade geben in der Talk & Music Show von Radio Sol Insider-Tipps über „ihr“ Madeira.
Georgien: Sufra mit Gozinaki und Satsivi sollen Glück im neuen Jahr bringen
Neujahr wird auch in Georgien nach dem Julianischen Kalender gefeiert – der Tag zählt für die Einheimischen zu den bedeutendsten Feiertagen des Landes. Familie und gutes, geselliges Essen stehen dabei im Fokus.
Am Sufra – dem üppig gedeckten Tisch am Neujahrstag – beteiligt sich die ganze Familie und bereitet dafür am Vortag verschiedene traditionelle Gerichte wie Satvisi und Gozianki zu. Für Satvisi wird zunächst aus Walnüssen, Knoblauch und verschiedenen Kräutern eine dickflüssige Sauce gemacht, in die Putenfleischstücke kommen und gekocht werden. Darüber hinaus gibt es Gozinaki. Dafür werden Walnussstückchen mit Honig karamellisiert und in rautenförmige Stückchen geschnitten. „Guten Gozinaki zuzubereiten, ist nicht ganz einfach. Meine Großmutter beherrscht es – ich liebe ihn, er schmeckt einfach unwiderstehlich“, schwärmt Lela, unsere lokale Partnerin in Georgien. „Satvisi und Gozianki sollen Glück im neuen Jahr bringen.“
Den gesamten Neujahrstag stehen in Georgien die Türen der Familien für Gäste offen, die man am Sufra begrüßt. „Mekvle”, der erste Gast des neuen Jahres, wird dabei sehnsüchtig erwartet. Meist wird er schon im Vorfeld ausgewählt und eingeladen. Man glaubt, dass diese willkommene Person den Gastgebern Glück und Wohlstand für das ganze Jahr bringen wird.
Unser Reisetipp:
Wer mehr über die Sitten und Gebräuche in Georgien wissen möchte, dem empfehlen wir unsere Weltweitwandern-Georgien-Reise Land der hohen Türme , die entweder von Nino, Gaga, Data oder Soso als Local Guide begleitet wird.
Alle unsere Georgien-Reisen gibt es hier.
Bingo in Bella Napoli
„Nein, am Silvesterabend isst man im Golf von Neapel keine Pizza, sondern Zampone und Linsen“, lacht Lukas, einer unserer Guides in der Region Neapel. „Dann kommen Familie und Freunde zusammen, um gemeinsam das alte Jahr zu verabschieden und das neue willkommen zu heißen. Dabei wird traditionell – und das ausschließlich zu Weihnachten oder Silvester – Tombola Napoletana, eine Art Bingo, gespielt.“
Zampone ist eine italienische Delikatesse, die aus der Haut des Schweinebeins besteht und mit einer Mischung aus gewürztem Schweinefleisch und anderen Zutaten gefüllt ist. Dieses Gericht steht für Wohlstand und Überfluss im kommenden Jahr. Die Form der Zampone erinnert an einen mit Geld gefüllten Beutel oder ein Füllhorn, das finanzielles Glück und Reichtum darstellen soll. Linsen symbolisieren Münzen oder Geldstücke und stehen daher ebenso für finanziellen Wohlstand und Reichtum im kommenden Jahr. Je mehr Linsen man isst, desto mehr Glück und Wohlstand erwartet einen im neuen Jahr.
Unser Reisetipp:
Wer Lust hat, den Jahreswechsel im Golf von Neapel und auf Capri zu feiern, hat dazu auf der achttägigen Wanderreise Gelegenheit. Entweder Petra, Lukas oder Elisabeth begleiten ihre Gäste auf den leichten wanderungen – sei es zu den Augustusgärten auf Capri oder zum malerischen Ort Positano – dabei geben sie nützliche Insider-Tipps. Diese Reise findet auch im Frühjahr oder Herbst statt.
Alle unsere Italien-Reisen gibt es hier.
Kirgistan: Mit Beshbarmak wird das neue Jahr begrüßt
Der Silvester-Tag wird in Kirgistan mit der Familie gefeiert – aber nicht nur im kleinen Kreis, sondern gerne groß mit der gesamten Verwandtschaft. „Da können schon einmal 50 Gäste kommen“, berichtet uns Anvar, unser lokaler Partner aus Kirgistan. „Für sie werden verschiedene Festtagsspeisen gekocht – natürlich auch das Hauptgericht Beshbarmak, das wir zu Mitternacht essen.“
Für Beshbarmak wird das Fleisch eines ganzen Schafs verwendet. „Je nach Alter des Familienmitglieds gibt es ein Stück Fleisch mit Knochen, wir nennen es Ustukan. Das älteste Familienoberhaupt erhält ein bis zu fünf Kilogramm schweres Stück Fleisch, der Jüngste, zum Beispiel der Enkel, erhält das Ohr vom Widderkopf.“ Das Verteilen des Fleisches ist aber rein symbolischer Akt, tatsächlich isst die Familie gemeinsam am festlichen Tisch. Beshbarmak ist das traditionelle Lieblingsgericht der Nomad:innen – die fein gehackten Fleischstücke werden dabei mit handgemachten Nudeln und Brühe serviert. Der Namen Beshbarmak, auf Deutsch „fünf Finger“, geht auf die Zeit zurück, als die Nomad:innen das Gericht ohne Besteck, nur mit der Hand aßen.
Unser Reisetipp:
Wer nun Lust auf Beshbarmak hat, kann sich das kirgisische Nationalgericht auf unserer Wanderreise Kirgistan und seine Hochgebirgsseen schmecken lassen. Dabei gibt es auch genügend Gelegenheiten weitere landestypische Delikatessen kennenzulernen und tief in die Kultur Kirgistans einzutauchen. Unsere Local Guides, zum Beispiel Aida oder Diana begleiten die Wandergruppe und sorgen mit ihrem Insider-Wissen über ihr Heimatland dafür, dass ihre Gäste nicht nur großartige Naturerlebnisse, sondern auch besondere Geschichten erfahren können.
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Wir wünschen frohe Festtage und einen guten Start in das neue Wanderjahr!